MRT-Untersuchung: Ist sie wirklich schädlich? Fakten über mögliche Nebenwirkungen

Der MRT-Scanner bietet präzise Diagnosen ohne ionisierende Strahlung.
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By Sunny
10 Min Read

Die Magnetresonanztomographie, kurz MRT, zählt heute zu den modernsten bildgebenden Verfahren in der Medizin. Dennoch sind viele Menschen unsicher, ob eine solche Untersuchung womöglich schädlich ist oder mit Nebenwirkungen einhergeht. In diesem Artikel erfahren Sie, wie eine MRT funktioniert, welche Nebenwirkungen auftreten können und für wen sie ungeeignet sein könnte. Wir beleuchten Fakten und räumen mit Mythen rund um die MRT auf.

Was ist eine MRT-Untersuchung? Grundlagen erklärt

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das detaillierte Aufnahmen des Körperinneren ermöglicht. Sie kommt vor allem in der Diagnostik von Erkrankungen des Gehirns, der Wirbelsäule, der Gelenke sowie der inneren Organe zum Einsatz. Anders als das Röntgen oder die Computertomographie (CT) arbeitet die MRT ohne ionisierende Strahlung.

Bei einer MRT-Untersuchung legt sich der Patient in eine röhrenförmige Apparatur. Dort werden mithilfe von starken Magnetfeldern und Radiowellen Schnittbilder des Körpers erzeugt. Die Untersuchung dauert je nach Fragestellung zwischen 15 und 45 Minuten.

Ein großer Vorteil der MRT besteht darin, dass sie besonders kontrastreiche Bilder von Weichteilgeweben liefert. Dadurch lassen sich Erkrankungen oft früher und genauer erkennen. Die Methode ist nicht-invasiv, das heißt, es wird kein Eingriff in den Körper vorgenommen.

MRT wird häufig bei Verdacht auf Tumore, Entzündungen oder Verletzungen eingesetzt. Auch die Überwachung des Krankheitsverlaufs, zum Beispiel bei Multipler Sklerose, ist mit der MRT möglich. Für viele Patienten ist die Untersuchung Teil der modernen medizinischen Versorgung.

Trotzdem gibt es Unsicherheiten: Ist die Untersuchung wirklich so harmlos, wie oft angenommen wird? Und was sind die möglichen Nebenwirkungen? Im Folgenden gehen wir diesen Fragen auf den Grund.

Wie funktioniert die Magnetresonanztomographie genau?

Eine MRT-Untersuchung basiert auf mehreren Schritten und Komponenten. Hier eine Übersicht der wichtigsten Abläufe:

  • Starkes Magnetfeld: Der MRT-Scanner erzeugt ein starkes Magnetfeld, das die Wasserstoffatome im Körper ausrichtet.
  • Radiofrequenz-Impulse: Kurze Radiowellen werden gesendet, wodurch die Atome in einen angeregten Zustand versetzt werden.
  • Signalempfang: Wenn die Radiowellen abgeschaltet werden, kehren die Atome in ihre Ausgangsposition zurück und senden dabei Signale aus.
  • Bildrekonstruktion: Die empfangenen Signale werden von einem Computer in detaillierte Schnittbilder umgerechnet.
  • Kontrastmittel (optional): In manchen Fällen wird ein Kontrastmittel verabreicht, um bestimmte Strukturen besser sichtbar zu machen.
  • Datenauswertung: Ein Radiologe analysiert die Bilder und stellt eine Diagnose.

Tabelle: Komponenten und Funktionen der MRT

Komponente Funktion
Magnetfeld Richtet Wasserstoffatome im Körper aus
Radiofrequenzspulen Senden & empfangen Radiowellen
Gradientenspulen Ermöglichen die Schichtaufnahme
Computer Wandelt Signale in Bilder um
Kontrastmittel Verstärken Gewebeunterschiede (bei Bedarf)

Durch diese Technik ist es möglich, ohne Strahlenbelastung präzise Bilder von Organen, Gewebe und sogar Gefäßen zu erhalten.

MRT und Strahlung: Gibt es gesundheitliche Risiken?

Viele Menschen befürchten, dass eine MRT mit gefährlicher Strahlung verbunden ist. Tatsächlich arbeitet die Magnetresonanztomographie aber ganz anders als Röntgen oder CT, die auf ionisierender Strahlung basieren.

  • Keine Röntgenstrahlen: MRT verwendet ausschließlich Magnetfelder und Radiowellen.
  • Keine nachweisbare Erbgutschädigung: Studien zeigen, dass die eingesetzten Felder keine DNA-Schäden verursachen.
  • Kein Krebsrisiko: Im Gegensatz zu ionisierender Strahlung gibt es keine Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko.
  • Sichere Technik: Die MRT gilt als äußerst sicheres Untersuchungsverfahren.
  • Grenzen: Personen mit bestimmten Implantaten (z.B. Herzschrittmachern) dürfen jedoch meist nicht untersucht werden.

Insgesamt ist die MRT für die meisten Menschen eine risikoarme Untersuchung. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, auf die wir später noch eingehen.

Die häufigsten Nebenwirkungen einer MRT im Überblick

Obwohl die MRT als sehr sicher gilt, können in seltenen Fällen Nebenwirkungen auftreten. Die meisten sind harmlos und verschwinden rasch wieder.

Häufig berichten Patienten über ein unangenehmes Gefühl in der engen Röhre – die sogenannte Platzangst (Klaustrophobie). Auch das laute Klopfen und Brummen während der Aufnahme kann störend wirken. Bei längeren Untersuchungen kann das Liegen unbequem werden.

Gelegentlich treten Kopfschmerzen, leichte Übelkeit oder Schwindel auf. Diese Symptome sind meist vorübergehend und klingen nach der Untersuchung ab. Bei Untersuchungen mit Kontrastmittel können zusätzliche Nebenwirkungen auftreten, darauf gehen wir im nächsten Abschnitt ein.

Wichtig zu wissen: Die Magnetfelder können lose Metallteile am oder im Körper bewegen oder erhitzen. Deshalb ist es essenziell, vor der Untersuchung alle metallischen Gegenstände abzulegen und den Arzt über Implantate zu informieren.

Insgesamt sind ernste Nebenwirkungen sehr selten. Die MRT ist für die große Mehrheit der Patienten eine sichere und gut verträgliche Untersuchung.

Kontrastmittel: Risiken und Nebenwirkungen verstehen

In manchen Fällen ist die Gabe von Kontrastmitteln notwendig, um bestimmte Gewebe oder Veränderungen besser sichtbar zu machen. Die am häufigsten verwendeten Kontrastmittel in der MRT enthalten Gadolinium.

Tabelle: Mögliche Nebenwirkungen von MRT-Kontrastmitteln

Nebenwirkung Häufigkeit Beschreibung
Leichte allergische Reaktion Selten Hautausschlag, Juckreiz
Übelkeit Gelegentlich Meist harmlos, vergeht rasch
Kopfschmerzen Gelegentlich Leichte Kopfschmerzen nach der Untersuchung
Schwere allergische Reaktion Sehr selten Atemnot, Kreislaufprobleme – Notfall!
Nephrogene systemische Fibrose (NSF) Extrem selten Risiko v.a. bei schwerer Niereninsuffizienz

Gadoliniumhaltige Kontrastmittel gelten grundsätzlich als sicher. Dennoch kann es – wie bei allen Medikamenten – zu Nebenwirkungen und in sehr seltenen Fällen zu ernsthaften Komplikationen kommen. Besonders Patienten mit schweren Nierenproblemen sind gefährdet, eine seltene, aber schwere Bindegewebserkrankung (NSF) zu entwickeln.

Vor der Untersuchung wird deshalb stets nach Nierenerkrankungen, Allergien oder früheren Reaktionen auf Kontrastmittel gefragt. Meistens bleibt der Einsatz solcher Mittel jedoch ohne Folgen.

Wann ist eine MRT für bestimmte Personen ungeeignet?

Obwohl die MRT für die meisten Menschen sicher ist, gibt es Ausnahmen, bei denen Vorsicht geboten ist oder die Untersuchung ganz vermieden werden sollte.

Patienten mit nicht-MRT-tauglichen Herzschrittmachern oder implantierten Defibrillatoren dürfen in der Regel keine MRT erhalten. Auch bei Metallimplantaten, etwa alten Gelenkprothesen, Gefäßclips oder Cochlea-Implantaten, kann die Untersuchung riskant sein.

Schwangere werden in den ersten drei Monaten meist nur dann untersucht, wenn es medizinisch unbedingt notwendig ist. Die Wirkung starker Magnetfelder auf das ungeborene Kind ist noch nicht abschließend erforscht, auch wenn bisher keine Schädigungen bekannt sind.

Personen mit schwerer Niereninsuffizienz sollten kein gadoliniumhaltiges Kontrastmittel erhalten, da das Risiko für die seltene NSF besteht. Auch bei bekannten Allergien gegen Kontrastmittel ist Vorsicht geboten.

Menschen mit starker Platzangst oder psychischen Problemen können während der Untersuchung in Stress geraten. Hier hilft oft eine leichte Beruhigung durch Medikamente oder eine offene MRT.

In jedem Fall ist ein ausführliches Vorgespräch mit dem behandelnden Arzt unerlässlich, um Risiken zu erkennen und die beste Untersuchungsmethode zu wählen.

Tipps zur Vorbereitung auf eine sichere MRT-Untersuchung

Eine gute Vorbereitung sorgt für einen reibungslosen Ablauf und reduziert mögliche Risiken. Hier ein paar Tipps, wie Sie sich optimal auf Ihre MRT einstellen können:

  1. Metall entfernen: Schmuck, Uhren, Piercings und andere metallische Gegenstände sollten vor der Untersuchung abgelegt werden.
  2. Arzt über Implantate informieren: Teilen Sie dem medizinischen Personal mit, falls Sie Implantate, Prothesen oder andere Fremdkörper im Körper haben.
  3. Medikamente & Allergien angeben: Informieren Sie Ihren Arzt über eingenommene Medikamente und bekannte Allergien, insbesondere gegen Kontrastmittel.
  4. Beruhigung bei Platzangst: Sprechen Sie mögliche Ängste an. In vielen Praxen gibt es die Möglichkeit für beruhigende Maßnahmen.
  5. Normale Ernährung: In den meisten Fällen dürfen Sie vorher normal essen und trinken. Ausnahmen gibt es bei speziellen Untersuchungen.
  6. Bequeme Kleidung: Tragen Sie möglichst bequeme, metallfreie Kleidung zum Termin.

Mit diesen einfachen Maßnahmen tragen Sie dazu bei, dass Ihre MRT-Untersuchung sicher und stressfrei verläuft.

Fazit: Ist eine MRT wirklich schädlich oder eher sicher?

Ist eine MRT wirklich schädlich?
Für die allermeisten Menschen ist eine MRT-Untersuchung ein sehr sicheres und schonendes Verfahren ohne Strahlenbelastung.
Welche Risiken gibt es?
Schwere Nebenwirkungen sind extrem selten. Vor allem Kontrastmittel können gelegentlich zu Problemen führen, insbesondere bei vorbestehenden Nierenerkrankungen oder Allergien.
Für wen ist die Untersuchung ungeeignet?
Menschen mit bestimmten Implantaten und Schwangere im ersten Trimester sollten auf eine MRT verzichten oder das Risiko mit dem Arzt abwägen.
Wie kann ich mich vorbereiten?
Eine sorgfältige Vorbereitung und offene Kommunikation mit dem medizinischen Personal sorgen für einen sicheren Ablauf.
👍 Insgesamt überwiegen bei der MRT-Untersuchung die Vorteile deutlich. Lassen Sie sich im Zweifelsfall individuell beraten – Ihr Arzt hilft Ihnen weiter!

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Sunny Woche
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