Transfette: Warum sie gefährlich sind und wie du sie vermeidest

Die Wahl zwischen frischen Lebensmitteln und verarbeiteten Snacks beeinflusst die Gesundheit.
blank
By Sunny
9 Min Read

Transfette sind in aller Munde – und das leider im wahrsten Sinne des Wortes. Trotz wachsender Aufklärung finden sich diese künstlich gehärteten Fette noch immer in vielen Lebensmitteln. Doch was macht Transfette so gefährlich, wie erkennst du sie, und wie kannst du dich bestmöglich davor schützen? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Transfette, ihre Geschichte, ihre Risiken und bekommst praktische Tipps, wie du sie aus deinem Alltag verbannst.

Was sind Transfette und wie entstehen sie in Lebensmitteln?

Transfette, auch trans-Fettsäuren genannt, sind eine spezielle Art ungesättigter Fettsäuren. Sie entstehen vor allem bei der industriellen Härtung von Pflanzenölen, einem Prozess, bei dem flüssige Öle in feste Fette umgewandelt werden. Dabei werden Wasserstoffatome an die Fettsäuren gebunden, was deren Struktur verändert und die sogenannten Trans-Konfigurationen entstehen lässt.

Diese Härtung macht Fette länger haltbar und sorgt für eine angenehme Konsistenz – ideal für die Industrie, aber schlecht für die Gesundheit. Neben der industriellen Herstellung entstehen Transfette aber auch beim starken Erhitzen von Ölen, etwa beim Frittieren. In der Natur kommen sie nur in sehr geringen Mengen in tierischen Produkten wie Milch oder Fleisch vor.

Transfette sind also vor allem ein Produkt der modernen Lebensmitteltechnik. Sie sind billig, vielseitig und lange haltbar, was sie für viele Hersteller attraktiv macht. Doch Verbraucher zahlen dafür mit ihrer Gesundheit.

Besonders in verarbeiteten Lebensmitteln wie Backwaren, Fertiggerichten oder Fast Food sind Transfette häufig zu finden. Ihre Rolle als Geschmacks- und Konsistenzgeber hat sie jahrzehntelang zu einem festen Bestandteil vieler Produkte gemacht.

Aber: Seit bekannt wurde, wie schädlich Transfette sind, bemühen sich viele Hersteller, sie zu reduzieren oder zu ersetzen. Dennoch ist Wachsamkeit beim Einkauf weiterhin geboten.

Die Geschichte der Transfette in der Lebensmittelindustrie

Die industrielle Nutzung von Transfetten begann im frühen 20. Jahrhundert und war ein Meilenstein für die Lebensmittelindustrie. Hier ein Überblick über die wichtigsten Stationen:

  • 1901: Der deutsche Chemiker Wilhelm Normann entwickelt das Verfahren zur Fetthärtung.
  • 1911: In den USA kommt das erste gehärtete Pflanzenfett (Crisco) auf den Markt.
  • 1950er/60er: Transfette werden zum Standard in Margarine, Backwaren und Fast Food.
  • 1970er: Erste Hinweise auf gesundheitliche Risiken tauchen auf, werden aber lange ignoriert.
  • 1990er: Wissenschaftliche Studien beweisen den Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • 2000er: Länder wie Dänemark und die USA führen Grenzwerte oder Verbote für Transfette ein.
  • Seit 2021: In der EU darf ein Lebensmittel nur noch maximal 2g industrielle Transfette pro 100g Fett enthalten.
Jahr Meilenstein
1901 Fetthärtung entwickelt
1911 Markteinführung von Crisco in den USA
1950er Transfette in Margarine und Fast Food üblich
1990er Studien zu Gesundheitsrisiken
2000er Erste Verbote und Grenzwerte weltweit
2021 EU-weite Begrenzung von Transfetten

Die Geschichte der Transfette zeigt, wie ein technischer Fortschritt erst spät als gesundheitliches Risiko erkannt wurde. Heute arbeiten viele Firmen an Alternativen, aber Transfette tauchen immer noch in zahlreichen Produkten auf.

Warum Transfette ein Risiko für deine Gesundheit sind

Transfette sind nicht einfach nur "schlechte Fette" – sie sind besonders tückisch für unsere Gesundheit. Hier die wichtigsten Risiken auf einen Blick:

  • Erhöhen das "schlechte" LDL-Cholesterin: Transfette steigern den LDL-Wert, was zu Ablagerungen in den Arterien führen kann.
  • Senken das "gute" HDL-Cholesterin: Gleichzeitig sinkt der HDL-Wert, der eigentlich schützend wirkt.
  • Fördern Entzündungsprozesse: Transfette begünstigen chronische Entzündungen im Körper.
  • Steigern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Studien zeigen einen klaren Zusammenhang.
  • Erhöhen das Diabetesrisiko: Auch Stoffwechselerkrankungen werden mit Transfetten in Verbindung gebracht.
  • Wirkung auf das Körpergewicht: Sie können Übergewicht und Fettleibigkeit fördern.

Die gesundheitlichen Risiken sind so eindeutig, dass viele Länder Maßnahmen ergriffen haben, um Transfette in Lebensmitteln zu begrenzen oder ganz zu verbieten.

Auswirkungen von Transfetten auf Herz und Gefäße

Transfette zählen zu den gefährlichsten Nahrungsbestandteilen für Herz und Gefäße. Ihre negativen Effekte im Überblick:

  • Verengung der Blutgefäße: Durch erhöhte LDL-Werte lagern sich mehr Fette an den Gefäßwänden ab.
  • Höheres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall: Schon wenige Gramm täglich erhöhen das Risiko messbar.
  • Bluthochdruck: Transfette können den Blutdruck negativ beeinflussen.
  • Gefäßentzündungen: Sie fördern Entzündungsprozesse, die Arteriosklerose begünstigen.
  • Beeinträchtigung der Gefäßflexibilität: Die Blutgefäße werden starrer und weniger elastisch.
  • Langfristige Schäden: Chronischer Konsum führt zu bleibenden Gefäßschäden.

Daher empfehlen Experten, Transfette so weit wie möglich vom Speiseplan zu verbannen.

In welchen Lebensmitteln verstecken sich Transfette?

Transfette lauern oft dort, wo wir sie am wenigsten vermuten. Um dir die Übersicht zu erleichtern, hier eine Tabelle mit typischen Lebensmitteln und ihrem Transfett-Gehalt:

Lebensmittel Möglicher Transfett-Gehalt (pro 100g)
Blätterteiggebäck 1-5g
Fertigkuchen/-torten 1-4g
Frittierte Snacks 2-8g
Margarine (alte Sorten) bis 15g
Mikrowellen-Popcorn 2-6g
Fast Food (Pommes, Burger) 1-5g
Knuspriges Gebäck 1-3g

Besonders hoch ist der Anteil in frittierten Speisen, industriellen Backwaren und Snacks. Aber auch manche Brotsorten oder Instantprodukte können Transfette enthalten. Achte daher immer auf die Zutatenliste und greife, wenn möglich, zu frisch zubereiteten Speisen.

So erkennst du Transfette auf der Verpackung richtig

Die Kennzeichnung von Transfetten ist in Europa noch immer nicht optimal geregelt. Dennoch gibt es Hinweise, auf die du achten kannst:

  1. "Teilweise gehärtete Fette/Öle": Steht dies in der Zutatenliste, sind Transfette fast immer enthalten.
  2. "Pflanzliches Fett, gehärtet": Auch hier ist Vorsicht geboten.
  3. Mengenangaben: In der Nährwerttabelle werden Transfette selten separat ausgewiesen – Ausnahmen gibt es z. B. in den USA.
  4. "Ohne gehärtete Fette": Dieser Hinweis ist ein gutes Zeichen, aber keine Garantie.
  5. Bio-Produkte: In zertifizierten Bio-Lebensmitteln sind Transfette meist verboten.
  6. Frische Lebensmittel bevorzugen: Bei unverarbeiteten Lebensmitteln findest du keine Transfette.

Auch wenn die Kennzeichnung oft schwierig ist, lohnt sich ein genauer Blick auf die Zutatenliste.

Gesunde Alternativen: Fette, die deinem Körper guttun

Nicht alle Fette sind schädlich – im Gegenteil! Es gibt viele gesunde Fettquellen, die deinem Körper wichtige Nährstoffe liefern:

  • Ungesättigte Fettsäuren: Zu finden in Olivenöl, Rapsöl, Avocados und Nüssen. Sie schützen das Herz und senken das LDL-Cholesterin.
  • Omega-3-Fettsäuren: Reichlich enthalten in fettem Seefisch (Lachs, Makrele), Leinöl und Walnüssen. Sie wirken entzündungshemmend.
  • Nüsse und Samen: Mandeln, Chiasamen oder Leinsamen sind ideale Fettlieferanten.
  • Pflanzenöle: Besonders kaltgepresste Öle enthalten viele wertvolle Fettsäuren.
  • Hochwertige Butter: In Maßen konsumiert ist sie besser als Margarine mit Transfetten.
  • Avocado: Die cremige Frucht ist ein echtes Superfood für dein Herz.

Setze also bewusst auf diese gesunden Alternativen, anstatt zu industriellen Fertigprodukten zu greifen.

Praktische Tipps, um Transfette im Alltag zu vermeiden

Hier kommen praktische Tipps, damit du Transfetten erfolgreich aus dem Weg gehst:

🧐 Welche Produkte sollte ich meiden?

  • Industriell gefertigte Backwaren, Kekse und Croissants
  • Fertige Tiefkühlprodukte und Instantgerichte
  • Frittierte Snacks wie Chips, Pommes und Chicken Nuggets

🛒 Wie kann ich beim Einkauf auf Nummer sicher gehen?

  • Zutatenliste checken: Auf "gehärtete" oder "teilweise gehärtete Fette" achten
  • Bio-Produkte bevorzugen – sie sind meist transfettfrei
  • Frische, unverarbeitete Lebensmittel wählen

🍳 Was hilft beim Kochen und Backen?

  • Kaltgepresste Öle wie Oliven- und Rapsöl verwenden
  • Selbst backen statt zu Fertigprodukten greifen
  • Beim Braten niedrige bis mittlere Temperaturen nutzen, um Transfettbildung zu vermeiden

🥗 Gibt es schnelle Alternativen für unterwegs?

  • Frisches Obst, Vollkornbrote oder Nüsse als Snack einpacken
  • In Restaurants nach der Zubereitung fragen
  • Fast Food und Fertigprodukte nur ausnahmsweise genießen

Mit diesen Tipps kannst du Transfette im Alltag weitgehend ausschließen und tust gleichzeitig viel für deine Gesundheit.

Transfette sind ein unsichtbares Risiko, das in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln lauert. Doch mit etwas Wissen, einem kritischen Blick auf die Zutatenliste und einigen kleinen Änderungen im Einkaufs- und Kochverhalten kannst du das Risiko für dich und deine Familie deutlich reduzieren. Setze auf natürliche, frische Fette und genieße bewusst – dein Herz und deine Gesundheit werden es dir danken!

Share This Article
Sunny Woche
Privacy Overview

This website uses cookies so that we can provide you with the best user experience possible. Cookie information is stored in your browser and performs functions such as recognising you when you return to our website and helping our team to understand which sections of the website you find most interesting and useful.