Hitze und Blutdruck: Das solltest du unbedingt wissen

Regelmäßige Blutdruckkontrollen sind wichtig, besonders bei hohen Temperaturen.
Sunny
By Sunny
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Heiße Sommertage können für viele Menschen zur Belastungsprobe werden – gerade dann, wenn es um den Blutdruck geht. Während sich Sonnenstrahlen und laue Abende für viele nach Urlaub anfühlen, kann Hitze das Herz-Kreislauf-System ordentlich durcheinanderbringen. Doch warum beeinflusst die Temperatur unseren Blutdruck überhaupt? Und was solltest du tun, um auch bei hohen Temperaturen gesund zu bleiben? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um das Thema „Hitze und Blutdruck“.

Warum Hitze den Blutdruck beeinflussen kann

Wenn die Temperaturen steigen, reagiert unser Körper automatisch darauf. Die Blutgefäße weiten sich, um überschüssige Wärme besser abgeben zu können. Dadurch sinkt oft der Blutdruck, weil das Blut leichter durch die erweiterten Gefäße fließen kann. Für viele klingt das erst einmal positiv, doch gerade bei Menschen mit ohnehin niedrigem Blutdruck kann das zu Problemen führen.

Hinzu kommt, dass unser Körper bei Hitze mehr schwitzt, um die Körpertemperatur zu regulieren. Dadurch verliert er nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Elektrolyte. Dieser Verlust kann den Blutdruck zusätzlich senken und zu Kreislaufproblemen führen. Besonders ältere Menschen und Herz-Kreislauf-Patienten sind hiervon betroffen.

Auch der Stoffwechsel läuft bei hohen Temperaturen auf Hochtouren, um den Körper zu kühlen. Das Herz muss schneller schlagen, was für zusätzliche Belastung sorgt. Nicht selten kommt es deshalb an sehr heißen Tagen zu Schwächeanfällen, Schwindel oder sogar Ohnmacht.

Deshalb ist es wichtig, bei Hitze besonders auf den eigenen Blutdruck zu achten und die individuellen Warnzeichen des Körpers ernst zu nehmen. Nur so kannst du gesundheitliche Risiken minimieren und die warmen Tage unbeschwert genießen.

Die wichtigsten Symptome bei Hitzebelastung

Hitzebelastung und Kreislaufprobleme äußern sich durch verschiedene Symptome, die du gut erkennen kannst. Hier sind die häufigsten Anzeichen, auf die du achten solltest:

  • Schwindelgefühl oder Benommenheit
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Muskelkrämpfe
  • Erhöhte Herzfrequenz oder Herzrasen
  • Schwächegefühl und Müdigkeit
  • Starker Durst oder trockener Mund
Symptom Beschreibung
Schwindel Gefühl von Unsicherheit
Kopfschmerzen Druck oder Schmerzen im Kopf
Übelkeit/Erbrechen Unwohlsein im Magen
Muskelkrämpfe Ziehen/Schmerzen in Muskeln
Herzrasen Schneller Herzschlag
Schwäche/Müdigkeit Antriebslosigkeit

Achte auf diese Warnsignale und reagiere rechtzeitig, um schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Besonders bei älteren Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen ist schnelle Hilfe gefragt. Ein kühler, schattiger Ort und ausreichend Flüssigkeit können oft schon erste Linderung verschaffen.

Wer besonders gefährdet ist: Risikogruppen im Fokus

Nicht jeder Mensch ist bei Hitze gleich gefährdet. Es gibt bestimmte Personengruppen, die besonders aufpassen sollten, wenn das Thermometer in die Höhe klettert. Hierzu zählen:

  • Ältere Menschen, da ihre Temperaturregulation oft eingeschränkt ist.
  • Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz.
  • Patienten, die entwässernde oder blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.
  • Kinder und Säuglinge, weil ihr Körper weniger gut mit Hitzebelastung umgehen kann.
  • Menschen mit Übergewicht, da sie schneller ins Schwitzen geraten.

Auch Menschen, die körperlich schwer arbeiten oder intensiv Sport treiben, sind an heißen Tagen besonders gefährdet. Wer zu einer dieser Gruppen gehört, sollte besonders wachsam sein und präventive Maßnahmen treffen. Dazu zählt vor allem, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren und auf den eigenen Körper zu hören.

So reagiert dein Körper auf hohe Temperaturen

Dein Körper ist ein wahres Wunderwerk, wenn es darum geht, sich an verschiedene Umweltbedingungen anzupassen – auch an Hitze. Sobald die Temperaturen steigen, sorgt dein Organismus dafür, dass du nicht überhitzt. Das geschieht vor allem durch das Schwitzen, bei dem Wärme über die Haut abgegeben wird.

Außerdem weiten sich die Blutgefäße, besonders in der Haut. Dadurch kann mehr Blut an die Oberfläche gelangen und Wärme abgeben. Dieser Vorgang sorgt allerdings auch dafür, dass der Blutdruck sinkt. Das Herz muss in der Folge oft schneller schlagen, um den Kreislauf stabil zu halten.

Bei extremer Hitze kann die Wärmeabgabe allerdings auch an ihre Grenzen kommen – besonders dann, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Der Körper kann dann nicht mehr so effektiv kühlen, was zu Überhitzung oder sogar einem Hitzschlag führen kann.

Auch das Gehirn wird von diesen Prozessen beeinflusst, weshalb Konzentrationsprobleme oder Verwirrtheit auftreten können. Deshalb ist es so wichtig, auf Warnsignale deines Körpers zu achten und bei Bedarf schnell zu reagieren.

Medikamente und Hitze: Wichtige Hinweise für Patienten

Viele Menschen mit Bluthochdruck oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auf Medikamente angewiesen. Doch gerade bei Hitze können diese Präparate ihre Wirkung verändern oder Nebenwirkungen verursachen. Besonders entwässernde Mittel (Diuretika) oder blutdrucksenkende Medikamente können zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen.

Medikamentenklasse Mögliche Wechselwirkung bei Hitze
Diuretika Verstärkter Flüssigkeitsverlust
ACE-Hemmer/Betablocker Erhöhtes Risiko für Kreislaufprobleme
Kalziumantagonisten Blutdruckabfall, Schwindel
Nitrate Verstärkte Gefäßerweiterung

Sprich deshalb bei anhaltenden Beschwerden unbedingt mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. Es kann sein, dass die Dosierung deiner Medikamente im Sommer angepasst werden muss. Setze Medikamente aber niemals eigenmächtig ab, sondern hole dir immer medizinischen Rat.

Auch solltest du auf Wechselwirkungen mit anderen Mitteln wie Nahrungsergänzungsmitteln achten. Achte darauf, Medikamente kühl und trocken zu lagern, da hohe Temperaturen die Wirksamkeit beeinflussen können. Lies die Packungsbeilage und halte dich an die Einnahmeempfehlungen.

Praktische Tipps zur Blutdruckkontrolle im Sommer

Im Sommer ist es besonders wichtig, regelmäßig den Blutdruck zu kontrollieren. Am besten misst du zu festen Tageszeiten – zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen. So kannst du Schwankungen besser erkennen und rechtzeitig handeln.

Trinke ausreichend Wasser, um den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen auszugleichen. Vermeide koffeinhaltige oder stark alkoholische Getränke, da sie den Kreislauf zusätzlich belasten können. Leichte, frische Mahlzeiten helfen außerdem, den Körper nicht unnötig zu belasten.

Lockere, atmungsaktive Kleidung unterstützt die natürliche Temperaturregulation. Lüfte deine Wohnung morgens und abends, wenn es draußen kühler ist, und halte dich möglichst im Schatten auf. Auch lauwarme Duschen können helfen, die Körpertemperatur zu senken.

Wenn du viel unterwegs bist, führe ein Blutdrucktagebuch. So hast du immer einen Überblick und kannst Veränderungen schnell erkennen. Bei auffälligen Werten suche rechtzeitig ärztlichen Rat.

Vorsicht bei körperlicher Aktivität an heißen Tagen

Sport und Bewegung sind grundsätzlich gesund, doch bei großer Hitze solltest du besonders vorsichtig sein. Trainiere möglichst in den kühlen Morgen- oder Abendstunden, wenn die Temperaturen noch angenehm sind. Verzichte auf intensive Belastungen in der prallen Sonne.

Achte darauf, während der Aktivitäten regelmäßig Pausen einzulegen und ausreichend zu trinken. Trage eine Kopfbedeckung und Sonnencreme, um dich zusätzlich zu schützen. Hör auf deinen Körper: Bei Schwindel, Herzrasen oder Schwäche solltest du das Training sofort abbrechen.

Wähle leichte Sportarten, wie Schwimmen oder Radfahren im Schatten, statt intensives Joggen in der Mittagshitze. Auch Yoga oder Gymnastik in kühlen Innenräumen sind gute Alternativen an sehr heißen Tagen.

Menschen mit Vorerkrankungen sollten vor dem Sport bei Hitze immer Rücksprache mit ihrem Arzt halten. So kannst du gesundheitliche Risiken vermeiden und trotzdem aktiv bleiben.

Was tun bei plötzlichem Blutdruckabfall?

Ein plötzlicher Blutdruckabfall ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch gefährlich werden. Wichtig ist, schnell und richtig zu reagieren. Setze dich oder lege dich sofort hin und lagere die Beine hoch, um den Blutfluss zum Herzen zu erleichtern.

Trinke ein Glas Wasser, um den Kreislauf zu unterstützen. Kühle Stirn und Nacken mit feuchten Tüchern oder einem kalten Waschlappen. Vermeide schnelle Bewegungen, um Stürze zu verhindern. Wenn die Beschwerden nach ein paar Minuten nicht besser werden, rufe Hilfe.

Menschen, die häufiger unter niedrigen Blutdruckwerten leiden, sollten immer ein wenig Traubenzucker oder salzige Snacks griffbereit haben. Diese können im Notfall helfen, den Blutdruck kurzfristig zu stabilisieren.

Bei wiederholten oder sehr starken Beschwerden ist ein Arztbesuch unbedingt ratsam. Es könnten ernsthafte Ursachen hinter den Kreislaufproblemen stecken, die abgeklärt werden sollten.

Flüssigkeitszufuhr: Wie viel solltest du wirklich trinken?

Gerade im Sommer ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Doch wie viel ist wirklich notwendig? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag aufzunehmen – bei Hitze kann der Bedarf aber deutlich höher sein.

Am besten eignen sich Wasser, ungesüßte Tees oder stark verdünnte Fruchtsaftschorlen. Vermeide zuckerhaltige oder koffeinhaltige Getränke, da sie den Flüssigkeitsverlust sogar verstärken können. Achte darauf, regelmäßig kleine Mengen über den Tag verteilt zu trinken, statt große Mengen auf einmal.

Auch Suppen, wasserreiches Obst und Gemüse wie Melonen und Gurken tragen zur Flüssigkeitszufuhr bei. Wer viel schwitzt, sollte zusätzlich auf die Zufuhr von Elektrolyten achten – zum Beispiel durch natriumreiches Mineralwasser oder eine Prise Salz im Essen.

Achte auf deinen Körper: Durst, dunkler Urin oder trockene Haut sind Warnsignale für Flüssigkeitsmangel. Gerade ältere Menschen verspüren oft weniger Durst – erinnere dich deshalb regelmäßig ans Trinken.

Wann du bei Hitze besser einen Arzt aufsuchen solltest

Wann solltest du ärztlichen Rat suchen?

Wenn du anhaltende oder wiederkehrende Kreislaufbeschwerden hast.
Bei Bewusstlosigkeit, starker Verwirrtheit oder Krampfanfällen.
Wenn sich trotz Selbsthilfe-Maßnahmen keine Besserung einstellt.
Bei starken Kopfschmerzen, Brustschmerzen oder Atemnot.
Wenn du Medikamente einnimmst und ungewöhnliche Nebenwirkungen bemerkst.

Auch wenn der Sommer viele schöne Seiten hat, solltest du die Auswirkungen von Hitze auf deinen Blutdruck nicht unterschätzen. Mit etwas Achtsamkeit, regelmäßigen Kontrollen und den richtigen Maßnahmen kannst du Kreislaufproblemen gezielt vorbeugen und die heißen Tage sicher genießen. Bei Unsicherheiten oder Beschwerden gilt: Lieber einmal zu viel den Arzt aufsuchen als einmal zu wenig – deine Gesundheit steht an erster Stelle!

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Sunny Woche
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