Basisches Wasser: Wirklich das Geheimnis für ein längeres, gesünderes Leben?

Der pH-Test zeigt die alkalischen Eigenschaften des Wassers, ein Thema in unserem Artikel.
Sunny
By Sunny
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In den letzten Jahren hat basisches Wasser zunehmend an Popularität gewonnen – viele schwören darauf, dass es nicht nur den Körper entgiften, sondern auch das Altern verlangsamen und Krankheiten vorbeugen kann. Diese Versprechen klingen fast zu schön, um wahr zu sein. Doch was steckt wirklich dahinter? In diesem Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf basisches Wasser, prüfen die wissenschaftlichen Erkenntnisse und klären, ob es tatsächlich das Geheimnis für ein längeres, gesünderes Leben ist.

Was ist basisches Wasser und wie wird es hergestellt?

Basisches Wasser, auch als alkalisches Wasser bekannt, zeichnet sich durch einen erhöhten pH-Wert aus – typischerweise zwischen 8 und 10, im Vergleich zu normalem Trinkwasser, das einen pH-Wert von etwa 7 aufweist. Dieser höhere pH-Wert soll dem Körper helfen, überschüssige Säuren auszugleichen und so das Wohlbefinden steigern. Doch wie kommt es zu diesem Unterschied im pH-Wert?

Herstellungsmethoden für basisches Wasser sind vielfältig. Am häufigsten wird Leitungswasser mithilfe von sogenannten Wasserionisierern behandelt, die durch Elektrolyse die im Wasser enthaltenen Mineralien verschieben und so den pH-Wert erhöhen. Es gibt jedoch auch natürliche Quellen für basisches Wasser, wie etwa bestimmte Mineralquellen, deren Wasser aufgrund seines Mineralgehalts von Natur aus basisch ist.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, basisches Wasser durch die Zugabe von Mineralpulvern oder Tabletten herzustellen. Diese Produkte enthalten meist Stoffe wie Kalzium, Magnesium oder Natriumhydrogencarbonat, die den pH-Wert des Wassers anheben. Im Handel sind zudem zahlreiche Marken erhältlich, die bereits abgefülltes basisches Wasser anbieten.

Die Herstellungsmethode beeinflusst nicht nur den pH-Wert, sondern auch die Konzentration wichtiger Mineralien im Wasser. Daher ist es wichtig, auf die Qualität und Herkunft des basischen Wassers zu achten, um mögliche gesundheitliche Vorteile bestmöglich zu nutzen.

Die populärsten Behauptungen rund um basisches Wasser

Rund um das Thema basisches Wasser kursieren zahlreiche, teils spektakuläre Behauptungen. Hier sind die häufigsten Versprechen im Überblick:

  • Entgiftung des Körpers: Basisches Wasser soll dabei helfen, schädliche Säuren und Toxine aus dem Körper auszuschwemmen.
  • Verbesserte Hydration: Aufgrund seiner Struktur und Mineralisierung soll basisches Wasser vom Körper besser aufgenommen werden.
  • Stärkung des Immunsystems: Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt wird oft mit einem stärkeren Immunsystem in Verbindung gebracht.
  • Verlangsamung des Alterungsprozesses: Antioxidative Eigenschaften von basischem Wasser sollen freie Radikale bekämpfen und so das Altern bremsen.
  • Prävention chronischer Krankheiten: Besonders oft wird behauptet, dass basisches Wasser das Risiko für Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Arthritis senkt.

Häufig angeführte Vorteile und Versprechen

Behauptung Versprochener Effekt Häufigkeit in Werbung
Entgiftung Ausleitung von Schadstoffen sehr häufig
Bessere Hydration Schnellere Flüssigkeitsaufnahme häufig
Anti-Aging Schutz vor freien Radikalen häufig
Immunstärkung Mehr Widerstandskraft gelegentlich
Krankheitsprävention Senkung chronischer Erkrankungen sehr häufig

All diese Behauptungen klingen vielversprechend, doch wie steht es um ihre wissenschaftliche Untermauerung? Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf die Studienlage.

Wissenschaftliche Studien: Was ist wirklich belegt?

Die Forschung zu basischem Wasser steckt noch in den Kinderschuhen und viele der populären Behauptungen sind wissenschaftlich umstritten. Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Wissenschaft lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

  • Hydration: Einige kleine Studien deuten darauf hin, dass basisches Wasser die Rehydrierung nach dem Sport verbessern könnte, doch die Ergebnisse sind nicht eindeutig und oft methodisch schwach.
  • Säure-Basen-Haushalt: Es gibt Hinweise, dass der Konsum von basischem Wasser kurzfristig den Urin-pH erhöhen kann. Ein nachhaltiger Effekt auf den Blut-pH konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
  • Antioxidative Wirkung: Die antioxidativen Eigenschaften von basischem Wasser wurden überwiegend im Labor festgestellt, nicht jedoch in gut kontrollierten Humanstudien.
  • Krankheitsprävention: Zu den meisten behaupteten Vorteilen wie Krebsschutz oder Prävention chronischer Krankheiten fehlen bislang überzeugende wissenschaftliche Belege.

Übersicht wissenschaftlicher Studien

Behauptung Studienlage Fazit der Forschung
Bessere Hydration Uneinheitlich Nicht belegt
Immunstärkung Kaum untersucht Keine Evidenz
Anti-Aging Laborstudien Unklar
Krankheitsprävention Fehlende Belege Nicht belegt

Insgesamt ist festzuhalten, dass die meisten Versprechen rund um basisches Wasser bislang nicht wissenschaftlich untermauert sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass es keinerlei Effekte auf den Körper gibt – diese sind jedoch moderat und individuell unterschiedlich.

Basisches Wasser und sein Einfluss auf den Körper-pH

Immer wieder wird behauptet, dass basisches Wasser den pH-Wert des Körpers positiv beeinflussen und so für mehr Gesundheit sorgen kann. Tatsächlich ist der pH-Wert unseres Blutes jedoch sehr streng reguliert und liegt konstant bei etwa 7,35 bis 7,45. Schon kleinste Abweichungen können lebensbedrohlich sein, weshalb der Körper über verschiedene Puffersysteme verfügt, um den pH-Wert stabil zu halten.

Beim Trinken von basischem Wasser wird in erster Linie der pH-Wert des Urins beeinflusst, nicht jedoch der des Blutes. Das bedeutet, dass überschüssige Basen einfach ausgeschieden werden, ohne den Säure-Basen-Haushalt des Blutes wesentlich zu verändern. Kurzfristige Schwankungen im Urin-pH sind also normal, haben jedoch keine tiefgreifenden Auswirkungen auf die Gesundheit.

Wissenschaftler betonen, dass unsere Ernährung insgesamt einen deutlich größeren Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt hat als das Trinken von basischem Wasser allein. Viel Obst und Gemüse sind beispielsweise basenbildend, während Fleisch und stark verarbeitete Lebensmittel eher säurebildend wirken.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der direkte Einfluss von basischem Wasser auf den Körper-pH begrenzt ist. Wer seinen Säure-Basen-Haushalt langfristig unterstützen möchte, sollte daher vor allem auf eine ausgewogene, pflanzenreiche Ernährung achten.

Potenzielle gesundheitliche Vorteile im Überblick

Trotz der bislang dünnen Studienlage gibt es einige potenzielle gesundheitliche Vorteile, die mit dem Konsum von basischem Wasser in Verbindung gebracht werden. Diese Effekte sind jedoch meist moderat und individuell verschieden. Hier ein Überblick:

  • Unterstützung bei Sodbrennen: Einige Studien deuten darauf hin, dass basisches Wasser überschüssige Magensäure neutralisieren und so bei Sodbrennen helfen kann.
  • Leichterer Rehydrierung nach Sport: Athleten berichten gelegentlich von einer schnelleren Erholung nach dem Training durch basisches Wasser.
  • Unterstützung der Nierenfunktion: Es gibt Hinweise, dass basisches Wasser die Nieren bei der Ausscheidung von Säuren unterstützen kann.
  • Verbesserte Knochengesundheit: Einzelne Studien vermuten einen positiven Effekt auf die Knochendichte, jedoch sind die Ergebnisse widersprüchlich.

Vergleich potenzieller Vorteile

Potenzieller Vorteil Aktuelle Studienlage Plausibilität
Hilfe bei Sodbrennen Einzelstudien, schwach Möglich
Bessere Rehydrierung Umstritten Unklar
Unterstützung der Nieren Wenig Daten Möglich
Knochengesundheit Widersprüchliche Ergebnisse Unklar

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Vorteile keinesfalls garantiert sind und stark von individuellen Faktoren abhängen. Wer basisches Wasser ausprobieren möchte, sollte dies als Ergänzung zu einem gesunden Lebensstil sehen, nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung.

Risiken und Nebenwirkungen: Gibt es Gefahren?

Wie bei allen Nahrungsergänzungen und Trendprodukten gibt es auch beim Konsum von basischem Wasser mögliche Risiken und Nebenwirkungen. Für gesunde Erwachsene ist der moderate Genuss meist unproblematisch, doch bei übermäßigem Konsum können sich negative Effekte zeigen.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Magenbeschwerden wie Übelkeit, Blähungen oder Durchfall. Besonders bei Menschen mit empfindlichem Magen kann der hohe pH-Wert des Wassers solche Reaktionen auslösen. Auch ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt – sogenannter Alkalose – ist bei übermäßigem Konsum möglich.

Für Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann basisches Wasser problematisch sein, da die Nieren Schwierigkeiten haben könnten, den Elektrolythaushalt auszugleichen. Dadurch kann ein gefährliches Ungleichgewicht entstehen.

Insgesamt gilt: Wer gesundheitliche Beschwerden nach dem Trinken von basischem Wasser bemerkt, sollte die Aufnahme reduzieren oder ganz darauf verzichten und im Zweifel ärztlichen Rat einholen.

Wer sollte auf basisches Wasser besser verzichten?

Nicht jeder profitiert von basischem Wasser – für bestimmte Personengruppen ist sogar Vorsicht geboten. Insbesondere folgende Gruppen sollten den Konsum meiden oder vorher mit einem Arzt Rücksprache halten:
🛑 Menschen mit Nierenerkrankungen: Eine gestörte Nierenfunktion erschwert die Ausscheidung überschüssiger Mineralien und kann zu gesundheitlichen Problemen führen.

🛑 Personen mit Elektrolytstörungen: Wer zu einem unausgeglichenen Elektrolythaushalt neigt, etwa durch bestimmte Medikamente, sollte auf basisches Wasser verzichten.

🛑 Kinder und Schwangere: Für diese Gruppen liegen keine ausreichenden Studien zur Sicherheit von basischem Wasser vor.

🛑 Menschen mit bestimmten Stoffwechselerkrankungen: Wer unter seltenen Stoffwechselstörungen leidet, sollte besonders vorsichtig sein.

Für gesunde Erwachsene ohne Vorerkrankungen ist basisches Wasser in moderaten Mengen meist unbedenklich. Dennoch gilt: Bei Unsicherheiten oder bestehenden Erkrankungen immer ärztlichen Rat einholen!

Fazit: Ist basisches Wasser das Geheimnis für Langlebigkeit?

Basisches Wasser mag mit vielen Versprechen beworben werden, doch die wissenschaftlichen Belege bleiben bislang überschaubar. Für gesunde Menschen kann es eine interessante Ergänzung zur Ernährung sein, besonders wenn man auf hochwertige Quellen achtet. Doch ein Wundermittel für Langlebigkeit oder Gesundheit ist es definitiv nicht.
Bevor man auf teure Geräte oder Produkte setzt, sollte man sich bewusst machen: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein gesunder Lebensstil bleiben die wichtigsten Schlüssel für ein langes, gesundes Leben. Basisches Wasser kann – wie viele andere Trends – dabei unterstützen, ist aber kein Ersatz für die Grundlagen eines gesunden Lebensstils.

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Sunny Woche
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