Kreatin-Einnahme: Welche möglichen Nebenwirkungen gibt es?

Kreatin als beliebtes Supplement – mögliche Nebenwirkungen im Blick behalten.
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By Sunny
11 Min Read

Kreatin ist eines der beliebtesten Nahrungsergänzungsmittel im Bereich Sport und Fitness. Besonders Kraftsportler und Bodybuilder nutzen es, um ihre Leistung zu steigern und den Muskelaufbau zu unterstützen. Doch auch Freizeitsportler und ältere Menschen interessieren sich zunehmend für die Vorteile von Kreatin. Trotz der belegten Wirksamkeit gibt es immer wieder Diskussionen um mögliche Nebenwirkungen. In diesem Artikel beleuchten wir, welche Nebenwirkungen bei der Einnahme von Kreatin auftreten können und worauf Anwender achten sollten.

Einführung: Was ist Kreatin und wie wird es eingenommen?

Kreatin ist eine körpereigene Substanz, die vor allem in den Muskeln gespeichert wird und dort als schnell verfügbarer Energielieferant dient. Unser Organismus stellt Kreatin selbst her, wir nehmen es aber auch über die Nahrung auf – insbesondere aus Fleisch und Fisch. Für Sportler, die ihre körperliche Leistungsfähigkeit steigern möchten, bietet sich zusätzlich die Einnahme von Kreatin als Supplement an.

Die übliche Dosierung liegt bei etwa 3 bis 5 Gramm Kreatin-Monohydrat pro Tag. Oft wird zu Beginn eine sogenannte „Ladephase“ durchgeführt, in der über einige Tage hinweg höhere Mengen (etwa 20 Gramm pro Tag) eingenommen werden, um die Muskelspeicher rasch zu füllen. Danach folgt die Erhaltungsphase mit einer geringeren Tagesdosis.

Kreatin wird meist als Pulver verkauft, das in Wasser oder Saft aufgelöst wird. Es gibt aber auch Kapseln und Tabletten. Die Einnahme wird oft rund um das Training empfohlen, ist aber grundsätzlich zu jeder Tageszeit möglich.

Obwohl Kreatin als relativ sicher gilt, fragen sich viele Anwender, ob die regelmäßige Einnahme tatsächlich unbedenklich ist. Besonders im Internet kursieren zahlreiche Mythen und Halbwahrheiten zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen.

Im weiteren Verlauf dieses Artikels gehen wir den häufigsten Nebenwirkungen von Kreatin auf den Grund und geben einen wissenschaftlich fundierten Überblick.

Häufige Nebenwirkungen bei der Kreatin-Einnahme

Die meisten Anwender vertragen Kreatin gut. Dennoch gibt es einige Nebenwirkungen, die häufiger beobachtet werden:

  • Wassereinlagerungen: Vor allem in den ersten Tagen kann der Körper Wasser in den Muskeln speichern, was zu einem vorübergehenden Gewichtszuwachs führt.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Einige Nutzer berichten von Blähungen, Durchfall oder Magenschmerzen.
  • Muskelkrämpfe: In seltenen Fällen können Muskelkrämpfe auftreten, möglicherweise durch den veränderten Wasserhaushalt.
  • Kopfschmerzen: Bei empfindlichen Personen kann Kreatin gelegentlich Kopfschmerzen verursachen.
  • Erhöhte Muskelmasse: Während dies von den meisten Sportlern gewünscht wird, kann es bei manchen Menschen zu einem subjektiv unangenehmen "Aufgeblähtsein" führen.

Häufige Nebenwirkungen im Überblick

Nebenwirkung Häufigkeit Bemerkung
Wassereinlagerung Sehr häufig Vor allem zu Beginn der Einnahme
Magen-Darm-Beschwerden Gelegentlich Individuell unterschiedlich
Muskelkrämpfe Selten Meist bei zu wenig Flüssigkeitszufuhr
Kopfschmerzen Selten Eher bei empfindlichen Personen
Gewichtszunahme Häufig Oft 1-2 kg in den ersten Wochen

Obwohl diese Nebenwirkungen meist mild ausfallen und nach kurzer Zeit verschwinden, sollte jeder Nutzer aufmerksam auf seinen Körper hören und die Dosierung gegebenenfalls anpassen.

Mögliche Auswirkungen auf die Nierenfunktion

Ein immer wieder diskutiertes Thema ist die Auswirkung von Kreatin auf die Nieren. Es gibt einige Bedenken, dass die Einnahme von Kreatin die Nieren belasten oder gar schädigen könnte. Hier ist es wichtig, zwischen Mythen und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu unterscheiden.

  • Gesunde Menschen: Studien zeigen, dass gesunde Menschen bei empfohlener Dosierung keine signifikante Beeinträchtigung der Nierenfunktion zu befürchten haben.
  • Erhöhte Kreatininwerte: Kreatin kann den Kreatininwert im Blut leicht erhöhen, was in der medizinischen Diagnostik häufig als Hinweis auf eine Nierenfunktionsstörung gewertet wird. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig eine echte Schädigung.
  • Vorerkrankungen: Personen mit bereits bestehenden Nierenerkrankungen sollten Kreatin nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen.
  • Langzeitnutzung: Langfristige Studien über mehrere Jahre zeigen keine Hinweise auf eine dauerhafte Nierenschädigung bei gesunden Personen.
  • Empfohlene Mengen: Die Einhaltung der empfohlenen Dosierung ist entscheidend, um das Risiko für Nebenwirkungen gering zu halten.

Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, vor Beginn der Einnahme einen medizinischen Check-up durchführen zu lassen – insbesondere bei familiärer Vorbelastung oder bestehenden Erkrankungen.

Kreatin und Magen-Darm-Beschwerden: Was ist bekannt?

Kreatin wird in der Regel gut vertragen, doch gerade bei höheren Dosierungen berichten manche Anwender über Magen-Darm-Probleme. Diese können sich unterschiedlich äußern und hängen oft von der individuellen Verträglichkeit ab.

  • Blähungen und Völlegefühl: Besonders bei der Ladephase oder zu schneller Einnahme können Blähungen auftreten.
  • Durchfall: Zu viel Kreatin auf einmal kann bei empfindlichen Personen zu Durchfall führen.
  • Übelkeit: Manche Nutzer klagen über ein flaues Gefühl im Magen nach der Einnahme.
  • Magenschmerzen: Selten kommt es zu leichten Magenschmerzen, meist bei Einnahme auf nüchternen Magen.
  • Appetitlosigkeit: In Einzelfällen wurde von Appetitlosigkeit berichtet.
  • Linderung: Die Beschwerden lassen sich oft durch die Aufteilung der Tagesdosis auf mehrere Portionen oder die Einnahme zu den Mahlzeiten vermeiden.

Wer empfindlich reagiert, sollte die Dosierung langsam steigern und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden nach kurzer Zeit wieder.

Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme durch Kreatin

Eine der auffälligsten Nebenwirkungen von Kreatin ist die Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen. Dies ist vor allem für Sportler interessant, die ihre Körperzusammensetzung genau beobachten.

Vergleich: Gewichtszunahme durch Kreatin

Zeitraum Durchschnittliche Gewichtszunahme Ursache
1. Woche 1-2 kg Wassereinlagerung
Nach 1 Monat 2-3 kg Wasser & Muskelmasse
Langfristig 3-5 kg (bei intensivem Training) Muskelmasse & Wasser

Die Wassereinlagerungen sind größtenteils auf die erhöhte Speicherung von Kreatin und Wasser in den Muskelzellen zurückzuführen. Das kann einen positiven Effekt auf die Leistungsfähigkeit haben, da die Muskeln praller und leistungsfähiger erscheinen. Allerdings kann es bei manchen Sportarten, bei denen das Körpergewicht eine Rolle spielt (z.B. Gewichtsklassen im Kampfsport), zu Problemen führen.

In der Regel geht das zusätzliche Wasser nach dem Absetzen von Kreatin wieder verloren. Es handelt sich also um einen reversiblen Effekt, der keine bleibenden Veränderungen im Körper hinterlässt. Dennoch ist es ratsam, die Gewichtsentwicklung im Auge zu behalten, um ungewünschte Überraschungen zu vermeiden.

Wer sich unsicher ist, sollte das Körpergewicht regelmäßig kontrollieren und die Kreatin-Einnahme gegebenenfalls anpassen.

Einfluss auf den Blutdruck und das Herz-Kreislauf-System

Immer wieder taucht die Frage auf, ob Kreatin einen negativen Einfluss auf den Blutdruck oder das Herz-Kreislauf-System haben könnte. Die aktuelle Studienlage gibt hier jedoch weitgehend Entwarnung.

Die meisten Untersuchungen zeigen, dass Kreatin bei gesunden Menschen keinen erhöhten Blutdruck verursacht. Auch das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall wird durch die Einnahme von Kreatin nach aktuellem Wissensstand nicht gesteigert.

Einige wenige Fallberichte beschreiben jedoch leichte Blutdruckanstiege, insbesondere bei Menschen mit bereits bestehender Hypertonie oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hier empfiehlt sich eine besonders sorgfältige Überwachung und gegebenenfalls die Rücksprache mit dem Arzt.

Generell sollten Menschen mit bekannten Herzproblemen oder Bluthochdruck vor der Einnahme von Kreatin ärztlichen Rat einholen. Für gesunde Sportler besteht bei normaler Dosierung nach aktuellem Forschungsstand keine Gefahr für das Herz-Kreislauf-System.

Wichtig ist, auf die empfohlene Dosierung zu achten und bei ungewöhnlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwindel oder Brustschmerzen sofort einen Arzt zu konsultieren.

Kreatin bei Jugendlichen und älteren Menschen: Risiken?

Kreatin wird nicht nur von erwachsenen Sportlern genutzt, sondern rückt zunehmend auch bei Jugendlichen und älteren Menschen in den Fokus. Doch wie sieht es hier mit den Risiken aus?

Jugendliche befinden sich noch im Wachstum und ihre Organe sind noch nicht vollständig ausgereift. Deshalb ist die Sicherheit von Kreatin-Supplementen in dieser Altersgruppe nicht abschließend geklärt. Experten empfehlen, dass Jugendliche Kreatin nur unter ärztlicher Aufsicht und bei sportmedizinischer Indikation einnehmen sollten.

Bei älteren Menschen kann Kreatin Vorteile bringen, etwa zur Unterstützung des Muskelerhalts im Alter. Allerdings können altersbedingte Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Nierenprobleme das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen.

Grundsätzlich gilt: In beiden Altersgruppen sollte vor der Einnahme ein Arzt konsultiert werden. Besonders bei Vorerkrankungen oder der Einnahme von Medikamenten ist Vorsicht geboten.

Studien deuten darauf hin, dass Kreatin auch für ältere Menschen sicher sein kann, wenn die Einnahme kontrolliert erfolgt. Dennoch fehlen bisher Langzeitstudien, die eine endgültige Aussage ermöglichen.

Die individuelle Verträglichkeit sollte stets im Vordergrund stehen. Bei ungewöhnlichen Symptomen oder Unwohlsein sollte die Einnahme sofort gestoppt werden.

Fazit: Wie sicher ist die Kreatin-Einnahme wirklich?

Kreatin ist eines der am besten untersuchten Nahrungsergänzungsmittel und gilt bei richtiger Anwendung als sicher. Dennoch gibt es einige Nebenwirkungen, über die Nutzer informiert sein sollten. Die wichtigsten Fragen auf einen Blick:

❓ Häufig gestellte Fragen zur Kreatin-Einnahme

1. Ist Kreatin für jeden geeignet?
Nicht jeder sollte Kreatin einnehmen – insbesondere Menschen mit Nierenerkrankungen, Herzproblemen oder Jugendliche ohne ärztliche Begleitung sollten vorsichtig sein.

2. Wie äußern sich Nebenwirkungen am häufigsten?
Meist durch Wassereinlagerungen, leichte Verdauungsbeschwerden oder einen anfänglichen Anstieg des Körpergewichts.

3. Muss ich Angst vor Nierenschäden haben?
Bei gesunden Personen und empfohlener Dosierung ist das Risiko minimal. Dennoch empfiehlt sich bei Unsicherheit ein ärztlicher Check.

4. Wie kann ich Nebenwirkungen vermeiden?
Durch die Einhaltung der empfohlenen Dosierung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die Beobachtung des eigenen Körpers.

5. Sollte ich als Jugendlicher oder älterer Mensch Kreatin nehmen?
Nur nach Rücksprache mit einem Arzt, da hier besondere Vorsicht geboten ist.

Abschließend lässt sich sagen: Kreatin ist für die meisten Menschen sicher, sofern die Einnahme verantwortungsvoll erfolgt. Bei Unsicherheiten sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

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Sunny Woche
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