Schröpfen und seine Wirkung: Natürliche Methode für Gesundheit und Wohlbefinden

Schröpfen fördert das Wohlbefinden und löst Verspannungen auf natürliche Weise.
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By Sunny
14 Min Read

Schröpfen ist eine jahrtausendealte Heilmethode, die in vielen Kulturen auf der ganzen Welt Anwendung findet. In den letzten Jahren erlebt diese natürliche und alternative Therapieform ein regelrechtes Comeback – nicht nur in der Naturheilkunde, sondern auch im Wellness-Bereich. Doch was steckt eigentlich hinter dem Schröpfen, wie wirkt es, und für wen ist es geeignet? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Schröpfen und erhalten wertvolle Tipps, wie Sie diese Methode sicher und sinnvoll für Ihre Gesundheit einsetzen können.

Was ist Schröpfen? Ursprung und Grundprinzipien

Das Schröpfen gehört zu den ältesten Heilverfahren der Welt. Bereits in alten chinesischen, ägyptischen und griechischen Schriften wird diese Methode beschrieben. Ursprünglich wurde Schröpfen eingesetzt, um das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen und schädliche Stoffe auszuleiten. Die Vorstellung dahinter ist, dass durch das Setzen von Saugglocken auf die Haut eine Reizung erzeugt wird, die den Energiefluss im Körper anregt.

Die Grundprinzipien des Schröpfens basieren auf dem Erzeugen eines Unterdrucks in speziellen Schröpfgläsern. Dieser Unterdruck sorgt dafür, dass sich die Haut und das darunterliegende Gewebe leicht anheben. Dadurch wird die Durchblutung an dieser Stelle stark angeregt, was wiederum den Stoffwechsel und die körpereigenen Selbstheilungskräfte fördern soll.

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird Schröpfen häufig entlang der Meridiane angewendet – das sind gedachte Leitbahnen, durch die die Lebensenergie „Qi“ fließt. Ziel ist es, Blockaden zu lösen und das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Aber auch in der westlichen Naturheilkunde hat das Schröpfen einen festen Platz und wird oft in Kombination mit anderen Therapien verwendet.

Schröpfen kann sowohl auf trockene als auch auf blutige Weise durchgeführt werden. Beim trockenen Schröpfen bleiben die Schröpfköpfe lediglich auf der Haut, während beim blutigen Schröpfen die Haut vorher leicht angeritzt wird, um eine stärkere Ausleitung zu ermöglichen. In beiden Fällen steht die Anregung der Durchblutung und des Lymphflusses im Vordergrund.

Die Methode ist einfach, aber wirkungsvoll und kann in vielen Fällen eine sinnvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung sein. Dennoch sollte Schröpfen immer von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden, um Risiken zu vermeiden und die größtmögliche Wirkung zu erzielen.

Ob zur Entspannung, Schmerzlinderung oder zur Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte – Schröpfen bietet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, die im Folgenden genauer beleuchtet werden.

Verschiedene Schröpfmethoden im Überblick

Die wichtigsten Methoden im Überblick

  • Trockenes Schröpfen:
    Hierbei wird das Schröpfglas auf die Haut gesetzt, ohne dass diese vorher verletzt wird. Es entsteht ein Unterdruck, der die Haut ansaugt. Diese Methode ist besonders schonend und wird häufig bei Verspannungen, Schmerzen oder zur allgemeinen Förderung der Durchblutung eingesetzt.

  • Blutiges Schröpfen:
    Bei dieser Methode wird die Haut vor dem Aufsetzen der Schröpfgläser leicht angeritzt. Durch den Unterdruck wird eine kleine Menge Blut ausgeleitet. Ziel ist es, „schlechte Säfte“ oder Stauungen zu beseitigen. Es wird vor allem bei chronischen Schmerzen oder entzündlichen Prozessen angewandt.

  • Schröpfmassage:
    Hierbei wird Öl auf die Haut aufgetragen und das Schröpfglas über die betroffene Stelle bewegt. Die Schröpfmassage wirkt besonders entspannend und wird bei muskulären Verspannungen, Cellulite oder zur Förderung des Lymphflusses eingesetzt.

  • Feuer-Schröpfen:
    Beim traditionellen Feuer-Schröpfen wird ein mit Alkohol getränkter Wattebausch angezündet und kurz ins Glas gehalten, bevor dieses rasch auf die Haut gesetzt wird. Durch die Abkühlung entsteht ein starker Unterdruck.

  • Pneumatisches Schröpfen:
    Moderne Schröpfgeräte arbeiten mit einer Pumpe, die genau dosierbaren Unterdruck erzeugt. Diese Methode ist besonders präzise und sicher.

Schröpfmethode Beschreibung Anwendungsgebiet
Trockenes Schröpfen Ohne Verletzung der Haut Verspannungen, Schmerzen
Blutiges Schröpfen Haut wird angeritzt Entzündungen, Stauungen
Schröpfmassage Mit Öl und Bewegung Cellulite, Lymphfluss
Feuer-Schröpfen Unterdruck durch Feuer Traditionelle Anwendung
Pneumatisches Schröpfen Unterdruck durch Pumpe Präzise Anwendungen

Jede Methode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die individuell abgewogen werden müssen. Die Wahl der richtigen Technik hängt vom Beschwerdebild, der Konstitution des Patienten und den Zielen der Behandlung ab.

Vor Beginn ist es ratsam, sich ausführlich beraten zu lassen und gemeinsam mit einem erfahrenen Therapeuten die passende Methode zu wählen.

So funktioniert Schröpfen im Körper

Die Wirkung von Schröpfen Schritt für Schritt

  • Erzeugung von Unterdruck:
    Durch das Aufsetzen des Schröpfglases entsteht ein Unterdruck, der die Haut und das darunterliegende Gewebe sanft ansaugt.

  • Durchblutungsförderung:
    Der Sog bewirkt, dass die Blutgefäße erweitert werden und mehr sauerstoffreiches Blut in das behandelte Areal fließt.

  • Stimulation des Lymphsystems:
    Schröpfen regt den Lymphfluss an, was den Abtransport von Stoffwechselprodukten und Schlacken unterstützen kann.

  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte:
    Die lokale Reizung führt dazu, dass der Körper verstärkt Abwehrstoffe bildet und Heilungsprozesse in Gang setzt.

  • Lösen von Verspannungen:
    Vor allem bei muskulären Beschwerden kann Schröpfen helfen, Verhärtungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern.

  • Reflektorische Wirkung:
    Über sogenannte Head’sche Zonen (Hautareale, die bestimmten Organen zugeordnet sind) kann Schröpfen auch auf innere Organe eine regulierende Wirkung haben.

Die Anwendung ist dabei relativ unkompliziert, sollte aber stets unter hygienischen Bedingungen und fachkundiger Anleitung erfolgen.

Schröpfen kann sowohl lokal als auch systemisch wirken – also sowohl an der behandelten Stelle als auch auf den gesamten Organismus.

Die Intensität der Wirkung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der gewählten Methode, der Dauer der Anwendung und der individuellen Reaktion des Körpers.

Meist sind nach der Behandlung deutliche Rötungen oder sogar Blutergüsse sichtbar, die jedoch nach einigen Tagen wieder verschwinden.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirkung von Schröpfen

In den letzten Jahren rückt das Schröpfen zunehmend ins Interesse der Forschung. Zahlreiche Studien untersuchen die Wirksamkeit und die möglichen Wirkmechanismen dieser Therapieform. Auch wenn noch nicht alle Fragen abschließend geklärt sind, gibt es doch einige vielversprechende Erkenntnisse.

So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass Schröpfen die lokale Durchblutung signifikant steigern und die Muskelspannung reduzieren kann. Einige Studien berichten auch von einer verbesserten Beweglichkeit und einer Schmerzlinderung, insbesondere bei chronischen Rücken- und Nackenschmerzen.

Wissenschaftler vermuten, dass die positiven Effekte unter anderem auf die Freisetzung von Endorphinen (körpereigene Glückshormone) und die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems zurückzuführen sind. Dies könnte erklären, warum viele Patienten nach der Behandlung ein tiefes Gefühl der Entspannung berichten.

Nichtsdestotrotz gibt es auch kritische Stimmen: Manche Experten bemängeln, dass viele Studienmethoden noch nicht ausreichend standardisiert sind und größere, qualitativ hochwertige Untersuchungen fehlen.

Eine Übersicht über ausgewählte Studien und deren Ergebnisse:

Studie/Jahr Teilnehmer Ergebnis
Kim et al., 2011 70 Patienten (Nacken) Reduktion von Schmerzen
Cao et al., 2015 135 Patienten (Rücken) Verbesserte Beweglichkeit
Lee et al., 2018 60 Sportler Schnellere Regeneration
Vickers et al., 2019 90 Patienten (Migräne) Weniger Kopfschmerzen

Obwohl weitere Forschung notwendig ist, zeigt sich in der Praxis und in der bisherigen Wissenschaft: Schröpfen kann eine wertvolle Ergänzung in der ganzheitlichen Behandlung verschiedener Beschwerden sein.

Anwendungsgebiete: Wann Schröpfen sinnvoll ist

Schröpfen wird in der Naturheilkunde und zunehmend auch in der Schulmedizin bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Besonders bewährt hat sich die Methode bei muskulären Verspannungen im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich. Hier kann Schröpfen helfen, die Durchblutung zu fördern und Schmerzen zu lindern.

Ein weiteres klassisches Anwendungsgebiet ist die Unterstützung bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen. Durch die Anregung des Lymphflusses und der Durchblutung können die körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt werden, was den Heilungsprozess beschleunigen kann.

Auch bei chronischen Beschwerden wie Migräne, Rheuma oder Arthrose berichten viele Patienten von positiven Erfahrungen mit Schröpfen. Die Methode wird zudem häufig bei Stress, Erschöpfungszuständen oder als Teil einer Detox-Kur eingesetzt.

Im ästhetischen Bereich findet die Schröpfmassage Anwendung bei Cellulite und zur Straffung des Bindegewebes. Hier steht vor allem die Verbesserung der Hautstruktur im Vordergrund.

Einige Therapeuten nutzen Schröpfen auch zur unterstützenden Behandlung bei Verdauungsbeschwerden, Menstruationsproblemen oder Schlafstörungen. Wichtig ist jedoch immer eine genaue Diagnosestellung und Beratung durch einen Fachmann.

Beschwerde Geeignete Methode Ziel der Behandlung
Rückenschmerzen Trockenes/Blutiges Schmerzlinderung, Entspannung
Erkältung Schröpfmassage Lymphfluss, Immunstärkung
Migräne Trockenes Schröpfen Kopfschmerzreduktion
Cellulite Schröpfmassage Bindegewebestraffung
Stress/Erschöpfung Schröpfmassage Entspannung, Wohlbefinden

Die Auswahl der Methode und die Häufigkeit der Anwendung sollten immer individuell und in Absprache mit einem qualifizierten Therapeuten erfolgen.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen beachten

Obwohl Schröpfen als relativ sichere Therapie gilt, gibt es einige Risiken und Nebenwirkungen, die beachtet werden sollten. Besonders bei unsachgemäßer Anwendung kann es zu Hautreizungen, Blutergüssen oder im schlimmsten Fall zu Infektionen kommen.

Typische Nebenwirkungen sind Rötungen, blaue Flecken oder ein leichtes Brennen an den behandelten Stellen. Diese Erscheinungen sind meist harmlos und klingen nach wenigen Tagen wieder ab. Dennoch können sie bei empfindlichen Personen als störend empfunden werden.

Bei bestimmten Vorerkrankungen, wie etwa Blutgerinnungsstörungen, akuten Entzündungen oder Hauterkrankungen im Behandlungsgebiet, sollte auf Schröpfen verzichtet werden. Schwangere sollten die Methode nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt anwenden lassen.

Das blutige Schröpfen birgt zusätzliche Risiken, da durch das Anritzen der Haut kleine Wunden entstehen, die sich entzünden können, falls nicht hygienisch gearbeitet wird.

Menschen mit sehr empfindlicher Haut oder Neigung zu Narbenbildung sollten ebenfalls vorsichtig sein und das Verfahren gegebenenfalls meiden.

Vor jeder Anwendung ist eine umfassende Aufklärung durch den Therapeuten wichtig, um mögliche Risiken zu minimieren und die individuell beste Behandlung zu gewährleisten.

Tipps zur Auswahl eines qualifizierten Therapeuten

Die Wahl des richtigen Therapeuten ist entscheidend für eine erfolgreiche und sichere Schröpfbehandlung. Im Idealfall verfügen qualifizierte Therapeuten über eine fundierte Ausbildung in Naturheilkunde oder Erfahrungsmedizin und können entsprechende Zertifikate vorweisen.

Achten Sie darauf, dass Ihr Therapeut hygienisch arbeitet und Sie vorab ausführlich über den Ablauf, die Risiken und den zu erwartenden Nutzen informiert. Ein professionelles Vorgespräch sollte immer stattfinden, um Ihre individuellen Beschwerden und eventuelle Kontraindikationen zu besprechen.

Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl: Ein guter Therapeut geht auf Ihre Wünsche und Bedenken ein und beantwortet geduldig alle Ihre Fragen. Scheuen Sie sich nicht, nach Referenzen oder Erfahrungen anderer Patienten zu fragen.

Fragen Sie nach, ob der Therapeut Mitglied in einem Berufsverband ist oder regelmäßig an Fortbildungen teilnimmt. Dies spricht für eine hohe Qualität und Aktualität der angebotenen Behandlung.

Auch Empfehlungen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis können bei der Suche nach einem geeigneten Schröpftherapeuten hilfreich sein.

Letztendlich sollte die Chemie zwischen Ihnen und dem Therapeuten stimmen, denn ein vertrauensvolles Verhältnis ist die Basis für eine erfolgreiche Therapie.

Schröpfen als Teil eines ganzheitlichen Lebensstils

Schröpfen kann eine wertvolle Ergänzung zu einem gesunden, ganzheitlichen Lebensstil sein. Die Methode unterstützt nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern fördert auch das allgemeine Wohlbefinden. Viele Menschen berichten nach der Behandlung von einer tiefen Entspannung und einem gesteigerten Körpergefühl.

Um die positiven Effekte langfristig zu erhalten, empfiehlt es sich, Schröpfen mit weiteren gesundheitsfördernden Maßnahmen zu kombinieren: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung sowie ausreichend Schlaf und Stressmanagement tragen dazu bei, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu stärken.

Schröpfen sollte jedoch nicht als alleinige Lösung für gesundheitliche Probleme betrachtet werden. Es ist vielmehr ein Baustein im Rahmen eines ganzheitlichen Konzeptes, das auf individuelle Bedürfnisse und Lebensumstände abgestimmt sein sollte.

Wer die Methode regelmäßig anwenden möchte, sollte unbedingt auf Qualität achten und nur geschulte Therapeuten aufsuchen.

Bevor Sie sich für eine Schröpfbehandlung entscheiden, empfiehlt es sich, folgende Fragen zu prüfen:
✨ Habe ich Kontraindikationen oder chronische Krankheiten, die eine Schröpfanwendung ausschließen?
✨ Welche Methode ist für meine Beschwerden am besten geeignet?
✨ Wie oft sollte ich Schröpfen in meinen Alltag integrieren?
✨ Welche ergänzenden Maßnahmen kann ich ergreifen, um meine Gesundheit zu fördern?
✨ Fühle ich mich bei meinem Therapeuten gut aufgehoben?

Schröpfen ist eine faszinierende und vielseitige Methode, die ihre Anhänger seit Jahrhunderten begeistert. Ob zur Linderung von Schmerzen, zur Unterstützung des Immunsystems oder zur Förderung des Wohlbefindens – die natürlichen Prinzipien des Schröpfens lassen sich individuell anpassen und bieten eine wertvolle Ergänzung zu schulmedizinischen und anderen naturheilkundlichen Verfahren. Wer sich für diese Methode interessiert, sollte Wert auf eine qualifizierte Anwendung legen und sie als Teil eines ganzheitlichen Lebensstils betrachten. So kann Schröpfen helfen, Körper und Geist in Einklang zu bringen und das eigene Wohlbefinden nachhaltig zu steigern.

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Sunny Woche
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